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Was ist der Unterschied zwischen einem elektromagnetischen und einem elektrodynamischen Tonabnehmer?

Der am Tonarm Ihres Plattenspielers befestigte Tonabnehmer wandelt die in der Rille einer Schallplatte enthaltenen Informationen mithilfe einer kleinen Diamant-Abtastnadel in ein Signal um, das dann zum Anhören verstärkt werden kann.

Während der Wiedergabe wird die an einem Träger befestigte Nadelspitze mit gleichmäßiger Geschwindigkeit durch die Rille der Schallplatte geführt und folgt dabei dem Verlauf dieser. Die physikalischen Veränderungen in der Rille versetzen das System entsprechend in Schwingung. Diese physikalische Bewegung lässt sich dann durch elektromagnetische Induktion in ein elektrisches Signal umwandeln.

Elektromagnetische Induktion ist ein Effekt, der auftritt, wenn sich ein Induktor in einem veränderlichen Magnetfeld befindet. Sobald sich dieses Magnetfeld ändert, wird in der Induktionsspule ein Strom induziert, der proportional zur Größe der Veränderung des Feldes ist. Dieses Prinzip ist ein wesentlicher Bestandteil der Funktion eines Tonabnehmers und wird mithilfe von Magneten und Drahtspulen umgesetzt.

Elektromagnetischer Tonabnehmer

Ein elektromagnetischer Tonabnehmer verfügt über Magnete, die am Ende des Nadelträgers befestigt sind. Diese Magnete befinden sich zwischen statischen Drahtspulen und werden vom Nadelträger bewegt, wenn die Nadel durch die Rille der Schallplatte geführt wird.

Die Bewegung führt zu einer Veränderung des Magnetfelds, wodurch in den Spulen eine schwache Spannung induziert wird, die der Bewegung der Nadel entspricht. Diese Spannung lässt sich dann mit einem Phono-Vorverstärker zum Abhören verstärken.

Elektrodynamische Tonabnehmer

 Beim elektrodynamischen Tonabnehmer ist das Prinzip ist das Gleiche. Der Hauptunterschied besteht darin, dass die Spulen am Nadelträger montiert sind, während die Magnete fixiert sind.

In dieser Anordnung sind es die Spulen, die sich relativ zu den Magneten bewegen, was zu einer Veränderung des Magnetfeldes führt, wodurch wiederum eine schwache Spannung induziert wird. Diese Drahtspulen sind oft viel kleiner als die eines elektromagnetischen Tonabnehmers, weshalb das erzeugte Signal tendenziell viel schwächer ist. Daher benötigen elektrodynamische Tonabnehmer (Moving Coil) einen Vorverstärker mit speziellem MC-Eingang, der die für optimale Leistung erforderliche zusätzliche Verstärkung liefert.

Da die Spulen direkt am Nadelträger eines elektrodynamischen Tonabnehmers befestigt sind, ist der Nadelträger selbst viel leichter als der eines elektromagnetischen Tonabnehmers. Dieses leichte Design sorgt für ein verbessertes Einschwingverhalten, mehr Transparenz in leiseren Passagen und eine insgesamt detailreichere Wiedergabe. Diese Art von Tonabnehmern ist jedoch viel empfindlicher und hat in der Regel keine vom Benutzer austauschbaren Teile, wie dies bei vielen elektromagnetischen Tonabnehmern der Fall ist.